17. eLearning Netzwerktag - Ein Rückblick
Hannah Spuhler / Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Am 4. November lud studiumdigitale zum 17. eLearning Netzwerktag an der Goethe-Universität im Casino-Gebäude auf dem Campus Westend ein. Wir konnten mehr als 200 Lehrende und eLearning-Interessierte der Goethe-Universität sowie anderer Hochschulen und Schulen begrüßen.
Im Rahmen von verschiedenen Vorträgen, Workshops und dem Innovation & Information Hub hatten die Besucher*innen die Möglichkeit, interessante Projekte rund um die Digitalisierung der Lehre kennenzulernen. Eröffnet wurde die Veranstaltung am Vormittag von unserem Direktor Prof. Dr. Hendrik Drachsler.
Anschließend stellten Dr. Sarah Voß-Nakkour – Leiterin der Abteilung Medienproduktion – und Dr. David Weiß – Leiter der Abteilung Medientechnologie, das neue Logo und die neue Website von studiumdigitale vor.
Es folgten weitere Redebeiträge, zunächst von Chief Information Officer und Vizepräsident für Digitalisierung Ulrich Schielein, der den partizipativen Prozess zur Erarbeitung und Umsetzung der Digitalstrategie an der Universität vorstellte, der aktuell mit den Digitalwerkstätten in vollem Gange ist. Danach sprach der Leiter des Hochschulrechenzentrums Dr. Markus Unverzagt in seinem Vortrag „Das HRZ – die können doch nur Technik, oder? Die unterstützende Rolle des HRZ bei Lehren, Lernen, Administration“ über die vielschichtige Arbeit des HRZ.
Im Anschluss wurde zu drei parallelen Workshops eingeladen:
AG GKI: Integration von Künstlicher Intelligenz in die Hochschullehre
In diesem interaktiven Workshop wurde eine Auswahl an KI-Tools umfassend vorgestellt. Rund 50 Teilnehmende diskutierten Anwendungsszenarien und bewährte Praktiken für den Einsatz von KI in der Lehre. Gleichzeitig wurden gezielt die Bedürfnisse der Lehrenden für eine optimale Integration von KI in den Mittelpunkt gestellt.
DigiTeLL: Learning Design(s) im Fokus
Im Workshop des DigiTeLL-Projekts kamen die geförderten Partnerships des Projekts in einen intensiven Austausch mit Interessierten über neuartige Lehr- und Lernkonzepte. Im Rahmen von DigiTeLL arbeiten Lehrende und Studierende in enger Kooperation mit unterstützenden Strukturen daran, innovative Lehr-Lernkonzepte – sogenannte Learning Designs – für die digitale Hochschullehre zu entwickeln. Im Zentrum stehen dabei die vielfältigen Chancen und komplexen Herausforderungen, die mit solchen Lehr-Lernszenarien einhergehen.
Future Learning Spaces (fuels) – innovative Lehre in 360°, AR und VR
Der dritte Workshop ermöglichte einen Rundgang durch die Future Learning Spaces des gleichnamigen Verbundprojekts, in dem die Goethe-Universität Frankfurt, die TU Darmstadt und die Hochschule Darmstadt gemeinsam innovative Lehr- und Lernszenarien erforschen, entwickeln und erproben. Dabei kommen Technologien wie 360°, Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) zum Einsatz, um die Lehr- und Lernräume der Zukunft zu gestalten und die Potenziale moderner Lernumgebungen zu erkunden.
Nach der Mittagspause trafen sich die Teilnehmenden zur inspirierenden Keynote „Fair Tech: für eine gerechte Teilhabe in Bildung und Wirtschaft“ von Mina Saidze. Krankheitsbedingt fand der Vortrag online statt, dafür konnten wir ihre Präsentation jedoch aufzeichnen und werden ihn bald allen Mitgliedern der Goethe-Universität zur Verfügung stellen. Zum Auftakt sprach die Datenexpertin und Publizistin über ihren persönlichen Weg: Als Tochter von Eltern, die aus Afghanistan geflüchtet sind, entwickelte sie sich zur gefeierten „Forbes 30 Under 30“-Gründerin. Sie beleuchtete die Chancen, die Künstliche Intelligenz für Bildung und Arbeitswelt bietet, und betonte die zentrale Rolle von Diversität im Tech-Sektor. Mit Nachdruck machte Saidze deutlich, wie wichtig es ist, allen Menschen eine gleichberechtigte Teilhabe an diesen Entwicklungen zu ermöglichen.
In der anschließenden zweiten Workshoprunde wurde zu weiteren Workshops geladen. Da der Workshop zum Thema Data-Enriched Learning Activities (DeLAs) krankheitsbedingt ausfallen musste, bot das fuels-Projekt noch einmal seine Future Learning Spaces zum Ausprobieren an.
AI Teaching Skills – KI-Kompetenzen für Hochschullehrende
Im Workshop erarbeiteten die Teilnehmenden, welche Kompetenzen Hochschullehrende für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Lehre benötigen. Nach einem kurzen Input zu digitalen Lehr-Kompetenzen diskutierten sie mithilfe der Consensus-Workshop-Methode und identifizierten dabei verschiedene Schlüsselkompetenzen.
bambi: Mit Künstlicher Intelligenz (KI) zu mehr Inklusion
In diesem Workshop erhielten die Teilnehmenden zunächst einen Überblick über die Grundlagen und Bedeutung der Digitalen Barrierefreiheit. Darauf aufbauend führten sie praktische Übungen durch: Sie erprobten die Erstellung von Alternativtexten für Bilder mithilfe von KI, um visuelle Inhalte für sehbeeinträchtigte Personen zugänglich zu machen. Ferner lernten sie das Tool Whisper kennen, das automatische Untertitel generiert und dadurch Studierenden mit Hörbeeinträchtigungen den Zugang zu Video-Inhalten erleichtert. Der Workshop bot viel Raum für Austausch darüber, wie solche KI-gestützten Lösungen im Hochschulalltag die Barrierefreiheit fördern können.
Am Nachmittag präsentierten sich beim „Innovation & Information Hub“ weitere spannende Projekte von studiumdigitale und anderen Einrichtungen der Goethe-Universität und luden zum Netzwerken ein: an unseren Ständen konnte man sich unter anderem zu moodle und zu Barrierefreiheit in digitalen Kontexten informieren. Das Projekt DALE (Digitalisierung und aktivierendes Lernen) zeigte an sechs Ständen innovative digitale Lernszenarien aus verschiedenen Fachbereichen. Das HRZ war ebenfalls vertreten mit Ständen zur OLAT und der Medientechnik. Außerdem stellten sich die Tutor*innenqualifizierung, das interdisziplinäre Kolleg Hochschuldidaktik, das Schreibzentrum und die Schlüsselkompetenzen an ihren Ständen vor. Hinzukamen weitere digitale Lehrprojekte. Ein Überblick über die vielen weiteren Projekte ist auf der Programmseite zu finden.
Zum Abschluss warf Prof. Dr. Viera Pirker, Vizepräsidentin für Lehre und Studium, noch einmal einen Blick zurück auf den ereignisreichen Tag, bevor Prof. Dr. Hendrik Drachsler dem Organisationsteam dankte und die Community zum Get-together und zum Netzwerken bei Essen und Trinken einlud.
Weitere Informationen, Aufzeichnungen und Projektvideos finden Sie auf der Webseite des Netzwerktages.